Produktion der Meditationsuhren

Kann man elektronische Geräte überhaupt noch in Deutschland produzieren? Handgefertigt in kleinen Stückzahlen? Zu akzeptablen Preisen?

Nein, normal geht das nicht. Nicht, wenn es nur einen wirtschaftlichen Antrieb dazu gibt.

Für uns gibt es ein paar andere Motivatoren, warum wir es trotzdem tun. Es ist reizvoll, ein Produkt selbst zu entwerfen und bis ins Detail selber zu fertigen. Es ist spannend, jeden Arbeitsschritt selber zu vollziehen und so mit der Erfahrung der Herstellung von Grund auf verbunden zu bleiben.

Erfüllend ist die große Freiheit, jedes Detail eines Produktes genau so zu schaffen, wie man es sich vorstellt. Und es dann in seinem Alltag zu testen, zu verbessern, wieder zu testen - bis es so ist, wie gewollt.

Es gab Lust darauf, meditativ einem Handwerk nachzugehen. Nicht so entfremdet, wie wir das heutzutage oft aus wirtschaftlichen Zwängen tun müssen. Sondern in Ruhe und besinnlich bei der handwerklichen Erfahrung im Hier und Jetzt nachzuspüren. Es ist die Suche nach einem gesunden und ausgeglichenen Arbeitsprozess.

Das das nicht immer gelingt und wir uns manchmal getrieben fühlen, soll hier auch gesagt werden - wir üben und lernen mit diesem Projekt. In einer getriebenen Welt die Ruhe zu bewahren, ist eine große Herausforderung.

Das Meditationsuhren-Projekt ist vor allem ein Experimentierfeld: Zu erleben, wie aus einer Idee ein Produkt wird. Und dabei verbunden zu bleiben mit allen Schritten und allen Details.

Und dann noch ein ganz einfacher Grund: Die Idee war gut und ein großer Wille war da, sie zu realisieren. Als ein kleines Projekt, wie wir uns das vorstellen konnten.

Der Freiraum-Verein unterstützt diese Idee durch viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die dem Projekt zu Gute kommt. Nur dadurch ist es möglich, dass dieses Experimentierfeld entstehen konnte.

Unsere Freude haben wir daran, nach ökologisch sinnvollen Lösungen zu suchen. An vielen Stellen ist dies möglich und der Mehraufwand ist finanzierbar. Wir achten darauf, dass selbst entwickelte Uhren lange halten und reparaturfreundlich sind. Strom beziehen wir von einem Naturstrom-Anbieter, Öle und Wachse kommen von Naturfarbenherstellern.

Das eingesetzte Holz ist FSC oder PEFC zertifiziert - die Wälder werden nachhaltig bewirtschaftet. Holz aus deutschen Wäldern reduziert zudem den Transportaufwand. Die Buche, die wir verwenden, stammt aus Deutschland. Positiv ist auch eine recht neue EU-Verordnung, nach der Elektronik nur noch bleifrei gelötet werden darf.

Bilder vom Produktionsprozess

Das Grundgehäuse der Klangschalenuhr wird aus einem Holzrohling herausgefräst. Dies erledigt eine computergesteuerte CNC-Fräsmaschine Marke "Eigenbau".

Die fein geschliffenen Gehäuse werden im Anschluß geölt. Wir verwenden hierfür Öle von Naturfarbenherstellern. Sie bestehen zum Großteil aus Leinöl. Das Öl durchtränkt die Oberfläche, die Maserung kommt schön zum Vorschein und das Holz wird geschützt.

Geölt heißt übrigens nicht, dass die Oberfläche ölig bleibt. Es handelt sich um trocknende Öle, die nach wenigen Tagen im Holz aushärten.

Auch der Tastenknopf besteht aus Holz und wird geölt.

...im Anschluß noch gewachst und poliert.

Löten der Platinen, auf dem die Elektronik sitzt. Darauf befindet sich auch der Mikrochip, in dem die Steuerungs-Software einprogrammiert wird.

Schlägelarm-Fertigung an der Drehmaschine.

Verkleben der Schlägel mit dem Schlägelarm aus Aluminium.

Endmontage der Klangschalenuhr.

Endmontage Schlägel-Anschlag.

Herstellung eines Anschlagpendels auf der Drehmaschine.

...und vermessen.

Versand an sportlichen Tagen.

Schwerlast-Transport bei großem Versandvolumen.